Lipödem - Liposuktion

Fakten zur Liposuktion bei einem Lipödem

Methode:vibrationsassistierte Fettabsaugung oder PAL (power assisted liposuction)
Behandlungsdauer:Operationszeit 2-3 Stunden, Vor- und Nachbereitung: 1-2 Stunden
Narkose:Tumeszenz-Lokalanästhesie mit Analgo-Sedierung, keine Vollnarkose!
Klinikaufenthalt:in der Regel ambulante Operation, optional 1 Übernachtung
Fadenzug:nicht nötig
Nachsorge:Kompressionsmieder (6 Wochen)
Gesellschaftsfähigkeit:nach ca. 2 Wochen
Sport:nach ca. 3 Wochen

Konservative Behandlungsmethoden wie die Entstauungstherapie und die Kompressionsversorgung können die Beschwerden bei einem Lipödem nur kurzfristig lindern. Nur die Liposuktion setzt an der Ursache der Fettverteilungsstörung an, denn diese Methode entfernt die überschüssigen Fettzellen im Unterhautgewebe auf chirurgischem Weg. Deshalb ist die Liposuktion auch für die Gesellschaft für Phlebologie bei einem Lipödem die Methode der Wahl. 

Ab dem 1. Januar 2020 soll das Lipödem im Stadium 3 von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden.  Für das Lipödem im Stadium 1 und 2 laufen von Januar 2020 an klinische Studien in welchen die operative Fettabsaugung mit der nichtoperativen Standardbehandlung verglichen werden soll. 
Ob diese Liposuktionen künftig als Kassenleistungen angeboten werden, wird diese Studie evidenzbasiert untermauern können. Bis die Ergebnisse der Studie vorliegen, das wird voraussichtlich erst zu Beginn des Jahres 2023 sein, werden die Kosten für die Operation des Lipödems im Stadium 1 und 2 von den Kassen in der Regel nicht übernommen.

Im Rahmen dieser Studie sollen 405 Patientinnen mit gesichertem Lipödem der Beine deutschlandweit in bis zu 14 Zentren behandelt werden. Die Studie sieht maximal vier operative Eingriffe vor und erstreckt sich über einen Beobachtungszeitraum von zwölf Monaten sowie einer zusätzlichen Nachbeobachtungszeit von weiteren 24 Monaten.

Hintergrundinformationen zur Erprobungsstudie Liposuktion bei Lipödem enthält die Pressemitteilung des Gemeinsamen Bundesausschusses
(G-BA): https://www.g-ba.de/presse/pressemitteilungen/795/

Ihr Experte für Lipödem

DR. MED. THOMAS SCHULZ

Facharzt für Dermatologie

Thomas Schulz – jameda.de

Häufig gestellte Fragen zur Liposuktion

Konservative Behandlungsmethoden können für einen besseren Ablauf der Lymphflüssigkeit und eine Verringerung des Umfangs sorgen. Sie haben jedoch keinen Einfluss auf die Zunahme und Verteilung des Fettgewebes und den Krankheitsverlauf. Das ist bei der Fettabsaugung anders.

Die Liposuktion reduziert die Anzahl der Fettzellen deutlich. Je nachdem, wie sie sich im Körper verteilen, können in einem einzigen Eingriff mehrere Liter Fett entfernt werden. Das erleichtert zum einen die Zirkulation und damit den Abfluss der Lymphe. Zum anderen verringert sich das Volumen des Gewebes und damit der Umfang des betroffenen Bereichs. Spannungsgefühle und Schmerzen werden reduziert. Da die meisten bei der Liposuktion entfernten Fettzellen nicht zurückkehren, reicht bei vielen Patienten und Patientinnen ein einmaliger Eingriff aus.

Vor dem eigentlichen Eingriff steht ein ausführliches persönliches Beratungsgespräch mit Dr. Schulz in unserer Praxis in Rottweil. Darin geht es um die aktuelle Situation der Patientin und ihre Beschwerden. Zusammen mit dem Befund der anschließenden körperlichen Untersuchung ergibt sich die Diagnose Lipödem. Dr. Schulz klärt die betroffenen Patienten und Patientinnen über die Krankheit und ihren Verlauf auf und stellt die Liposuktion als einzige nachhaltige Behandlungsmethode vor.

Vor der Operation zeichnet Dr. Schulz die abzusaugenden Bereiche genau auf der Haut ein. Früher wurde der Eingriff üblicherweise unter Vollnarkose durchgeführt. Heute kommt die moderne Tumeszenz-Lokalanästhesie in Kombination mit der Analgo-Sedierung zur Anwendung.

Hierbei injiziert der Arzt mehrere Liter einer niedrig konzentrierten Betäubungslösung direkt in das Fettgewebe der Unterhaut. Diese Methode hat den Vorteil, dass sie für den Körper nicht so belastend ist wie eine Vollnarkose und deshalb auch mit weniger Risiken einhergeht. 

Ein weiterer Vorzug der Lokalanästhesie ist, dass die Patienten umgehend nach dem Eingriff wieder aufstehen können. 

Die Analgo-Sedierung versetzt den Patient in eine Art „Dämmerschlaf“ aus welchem der Patient jederzeit erweckbar ist, so dass dieser sich während der OP selbstständig in die jeweils richtige Position drehen kann. 

Die richtige  Positionierung des Patienten ist mit entscheidend für eine erfolgreiche Absaugung und beste ästhetische Ergebnisse. 

Die Betäubungslösung reichert sich in den Fettzellen an. Der operierende Arzt macht dann nur etwa 3 Millimeter kleine Hautschnitte an möglichst unauffälligen Stellen, durch die er mit feinen, vibrierenden Kanülen in das Unterhautfettgewebe dringt. Dort saugt er die Betäubungslösung und die überschüssigen Fettzellen mittels der sogenannten PAL Methode (power assisted liposuction) ab. Durch die Vibration der  Kanülen ergeben sich mehrere Vorteile:

  • das Fettgewebe wird aufgelockert
  • die Absaugung ist gewebeschonender als andere Verfahren
  • die Lymphgefäße und Venen werden während des Eingriffs nicht verletzt
  • die Heilung wird beschleunigt

In unserer Praxis in Rottweil verwenden wir das sogenannte PAL-Verfahren (power assisted liposuction), das auch unter der Bezeichnung vibrations-assistierte Fettabsaugung bekannt ist. Im Gegensatz zur WAL (water assisted liposuction), der Wasser-assistierten Fettabsaugung, die postoperativ deutlich mehr Nebenwirkungen in Form von Hämatomen, Schmerzen und Schwellungen aufweist, stellt die PAL eine schonende Methode der Liposuktion dar.

Bei einer Fettabsaugung modelliert der Arzt die betroffenen Körperbereiche neu. Das führt dazu, dass die Hüften und Beine schlanker und beweglicher werden. Dadurch fühlen sich die Patientinnen attraktiver, ihr Selbstbewusstsein wird gestärkt und sie gewinnen an Lebensqualität.

Je nach Schweregrad des Lipödems kann es in Einzelfällen nötig sein, den Eingriff zu wiederholen. Da nur eine bestimmte Menge Betäubungslösung injiziert werden kann, lassen sich pro OP maximal 5 Kilogramm Fett absaugen. Bei größeren Fettmengen muss die Behandlung auf mehrere Sitzungen aufgeteilt werden. Hier ist ein Abstand von mindestens 4 bis 6 Wochen zwischen den Eingriffen zu empfehlen.

Nach der Operation sollten Sie eine Kompressionstherapie mit einem nach Maß angepasstem Mieder anschließen, um die Bildung weiterer Ödeme zu vermeiden. Gönnen Sie sich und Ihrem Körper ein paar Tage Ruhe. Die meisten Patientinnen sind nach etwa zwei Wochen wieder gesellschaftsfähig. Auf sportliche Aktivitäten sollten Sie allerdings in den ersten drei bis vier Wochen nach dem Eingriff verzichten. Bei den Nachsorgeuntersuchungen in unserer Praxis überprüfen wir den Behandlungserfolg und Heilungsverlauf. Nehmen Sie diese Termine deshalb bitte unbedingt wahr.

Dank der modernen Operationstechnik mit feinsten Kanülen bleiben kaum sichtbare Narben zurück. Durch die Entfernung der überschüssigen Fettzellen glättet sich die Haut in den meisten Fällen bereits unmittelbar nach der Operation. Eine Cellulite kann deutlich verringert sein, je nach Veranlagung und Vorbefund.  Insgesamt sind die Beine schlanker und zeigen  im Gesamtbild mit dem meist ohnehin schlankeren Oberkörper, wieder wie ein harmonisches Gesamtbild. Die schlankeren Beine haben nicht nur einen ästhetischen Effekt, sondern auch einen praktischen Nutzen: Beim Gehen reiben die Oberschenkel nicht mehr aneinander, was für viele Lipödem-Patienten sehr unangenehm ist.

Viele Frauen beschreiben die Liposuktion als Wendepunkt in ihrem Leben und als Start in eine bewegliche, schmerzfreie und selbstbewusste Zukunft. Spontan- und Druckschmerzen sind deutlich reduziert, ebenso wie die Neigung zu Hämatomen und die Ödeme selbst. Das führt dazu, dass weitere (konservative) Behandlungsmethoden oft nicht mehr erforderlich sind – über Jahre hinweg.

Wichtig: Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, ist Fachwissen und Erfahrung gefragt. Lassen Sie eine Liposuktion deshalb immer nur von erfahrenen Ärzten durchführen.

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